Wie stellen wir unsere Kräuter-Ölauszüge und Kräuter-Tinkturen her?
Bei allen Kräuter-Ölauszügen verwenden wir nur Olivenöl, da dieses Öl dafür steht, die Kraft der Kräuter am besten aufzunehmen.
Wenn es das Wetter erlaubt, sammeln wir die Pflanzen nach dem Mondkalender. Wir befüllen einen dunklen Glasballon mit den Kräutern, gießen Olivenöl darüber, und stellen ihn drei Wochen in die Sonne oder Wärme. Es wird jeden Tag gerührt und wir achten darauf, dass die Pflanzen vom Öl bedeckt sind. Wesentlich ist, dass die Pflanzen (Blätter und Blüten) vor Mittag an einem sonnigen Tag gesammelt werden, aber nicht zu früh am Morgen, der Tau muss abgetrocknet sein. Am Nachmittag ist die Pflanze schon müde, das heißt sie verliert ihre Kraft und deshalb auch ihre Wirkung. Nur Wurzeln können auch spät am Tag gesammelt werden. Nach drei Wochen wird das Öl abgeseiht und kann in den diversen Sternhof-Produkten seine Wirkung entfalten. Nur das Johanniskrautöl steht 6 Wochen in der Sonne.
Bei den Kräuter-Tinkturen verwenden wir 70%igen Bio-Alkohol, in dem die Kräuter sechs Wochen ausgezogen werden. Der Alkohol-Auszug steht nicht in der Sonne. Ansonsten verfahren wir wie beim Ölauszug. Nach 6 Wochen werden die Kräuter herausgenommen.
Wenn ich nun genug Zeit habe, wende ich ein weiteres Verfahren an, nämlich das sogenannte spagyrische Verfahren: das heißt ich trenne die Elemente der Materie, reinige sie und führe sie wieder zusammen. An sich ist die Spagyrik die Anwendung alchemischer Arbeitsweisen zur Produktion von Heilmitteln. Mir bereitet sie Freude.
Ich nehme also den festen Pflanzenrückstand aus der Tinktur oder dem Öl und lasse ihn etwas abtrocknen. Dieser Rückstand wird in der Pflanzenalchymie auch SAL genannt, oder auch das „Salz des Körpers“. Diese Pflanzenrückstände verbrenne ich zu schwarzer Asche und führe sie so in die Wurzeln ihres Elementes zurück. Es zeigt sich Saturn – die Schwärze - das Erdelement.
Diese schwarze Asche wird für einige Stunden in den Kalzinierofen bei 450 – 600 Grad gestellt, bis sie weiß wird. Die weiße Asche enthält nun die löslichen Salze (Kristalle) die es gilt aus der Asche herauszuziehen.
Es wird nun erwärmtes destilliertes Wasser auf die Asche gegossen und über Nacht stehen gelassen. Dies wird einige Male wiederholt. Nun legt sich das noch Dunkle, Unlösliche auf den Boden. Die Flüssigkeit wird noch einige Male abfiltriert, bis das Wasser ganz klar ist. Diese klare Flüssigkeit wird bei kleiner Ober- und Unterhitze so lange übergossen und immer wieder bis zur Trockenheit eingedampft, bis sich klare Kristalle zeigen. Dieser Prozess kann längere Zeit dauern.
Das Salz der Erde ist letztendlich der gereinigte Kristall.
Wenn das solve - das Lösen vollzogen ist, wende ich mich dem coagula - der Vereinigung der gereinigten Elemente zu.
Die Kristalle werden nun wieder mit der Tinktur oder dem Öl vereint und auf einem Kerzen-Stövchen bei gelinder Wärme in einem geschlossenen Gefäß tagsüber zirkulieren gelassen, und in der Nacht ins Freie gestellt. Dies alles über sieben Tage und Nächte.
Am siebenten Tag ist die spagyrische Aufbereitung beendet und bereit ihre Wirkung in den Sternhof-Produkten zu entfalten.
Dies war ein kleiner Ausflug in die Pflanzenspagyrik.
Zu diesem Thema muss ich Dir noch eine kleine Geschichte erzählen: als ich einmal so weit war und bereits die Kristalle gewonnen hatte, und um den letzten Rest an Feuchtigkeit auszutrocknen, sie über Nacht in einem kleinen Glasschälchen auf den lauwarmen Heizkörper stellte, und morgens neugierig schauen wollte, ob das Werk gelungen war, stellte sich heraus, dass mein ansonsten „guter Putzgeist“ diesmal für zuviel „Ordnung und Sauberkeit“ gesorgt hatte. Nichtwissend was für eine Kostbarkeit sich in diesem Schälchen befand, hatte sie es kurzerhand ganz ordentlich und sauber abgewaschen.
Ja, so kann es manchmal mit den besten Hausgeistern gehen.